Pressemitteilung -
Patina oder Neulack, Originalzustand oder restauriertes Exemplar?
Beim BELMOT Fachtag der Mannheimer Versicherung AG drehten sich Referate und Podiumsdiskussion mit unterschiedlichen Experten aus der Oldtimerbranche rund um das Thema "Lack" und damit verwandte Aspekte. Neben aktuellen Fachthemen stand das gegenseitige Kennenlernen und der Austausch mit knapp 150 Händlern, Restauratoren, Inhabern oder Geschäftsführern von KFZ-Betrieben, Sammlern und Sachverständigen, die der Einladung nachkamen, im Mittelpunkt.
Oldtimeranwalt Michael Eckert aus Heidelberg leitete in das rechtliche Thema Haftung ein, das besonders während der Restaurierung in der Werkstatt relevant ist, jedoch leicht vergessen wird - mit u.U. schwerwiegenden finanziellen Folgen. Empfehlung für Betriebe: auf ausreichende Höchstentschädigungssummen in KFZ-Handels- und Handwerkspolicen Wert legen. Aufgrund gestiegener Diebstahlzahlen bei Oldtimern besteht hier in vielen Fällen akuter Handlungsbedarf.
Glasurit verfügt mit Classic Car Colors über die größte Farbtondatenbank der Welt mit besonderem Fokus auf historische Farbtöne. Jürgen Book, Leiter GLASURIT CLASSIC CARS hat ein profundes Wissen hinsichtlich Originalfarbtönen und historischen Lackiertechniken und widmete seinen Vortrag dem Thema "Lack im Einklang mit der Charta von Turin". Glasurit, eine Marke der BASF, unterstützte die "Fédération Internationale des Véhicules Anciens" (FIVA), den Weltverband für Oldtimerclubs, beim Handbuch zur Charta von Turin zum Thema Lack. Aktuelle Produkte bieten bei der Reparatur historischer Fahrzeuge viele lacktechnische Vorteile. Auch bei der kompletten Restauration kann alte Optik mit neuen Lackierverfahren größtenteils nachgestellt werden.
Was können Lack und Pflege zur Werterhaltung klassischer Fahrzeuge beitragen? Nicht nur für Oldtimerbesitzer, sondern auch für Versicherer ein wichtiges Thema. Welche Pflegemittel eignen sich wofür und weshalb? "Ich machte im Laufe meines Lebens viele Fehler, was die Pflege meiner klassischen Fahrzeuge betraf", berichtet Peter Fiekens, Geschäftsführer Trade Brand Oil & Service. "Fehler, aus denen ich lernte und entsprechend passende Produkte für Oldtimer entwickelte." Gerade die Materialien bei historischen Fahrzeugen benötigen aufgrund ihrer Beschaffenheit und damaligen Verarbeitungsprozesse oftmals schonendere Reinigungs- und Pflegeprodukte als ein neuer PKW.
Fabian Ebrecht, Leiter FSP-Classic Competence, ist Experte, wenn es um forensische Untersuchungen von klassischen Fahrzeugen geht. Er stellte in seinem Vortrag zwei Verfahren vor:
1. Mittels Schichtstärkenmessung auf Nichtmetallen können Nachlackierung bei Carbon oder Fiberglas Karosserien durchgeführt werden, ohne dass hierfür der Lack angeschliffen werden muss.
2. Das magnetooptische Verfahren liefert ein dem Röntgenbild ähnliches Scannerbild mit dem derzeit Fälschungen bzw. sonstige Manipulationen der Fahrgestellnummer nachgewiesen werden können, bei denen herkömmliche Verfahren scheitern.
Sollen größere Bereiche der Karosserie untersucht werden, besteht die Möglichkeit einer Röntgenaufnahme, bei der z. B. strukturelle Änderungen, wie Schweißnähte etc. durch den Lack hindurch festgestellt werden können.
Die anschließende Podiumsdiskussionsrunde wurde durch folgende Experten erweitert:
- Richard Keller | Kurator der Cité de l‘Automobile / Collection Schlumpf in Mulhouse
- Dr. Harry Niemann | Fachjournalist, Autor, ehemaliger Leiter des Archivs und der Fahrzeugsammlung der Daimler AG
Fragestellungen und Einschätzungen der jeweiligen Fachgebiete wurden in der Podiumsdiskussion vertiefend angesprochen und diskutiert:
- "Trend" oder tatsächlich die Zukunft? Die Hinwendung zum unberührten, authentisch erhaltenen Original wurde den Verfechtern der hochglänzenden, durchrestaurierten Showroom-Oldtimer gegenüber gestellt, verbunden mit der Frage, wie Originalität in Wertgutachten dokumentiert werden kann und ob die herkömmlichen Zustandsnoten nicht eigentlich ausgedient haben. Auch Dr. Harry Niemann legte sich nicht auf eine konkrete Aussage fest. Jedoch forderte er, Originalität und Historie zukünftig noch besser zu dokumentieren, da sie mehr und mehr für Sammler in den Vordergrund rückt und ganz maßgeblich die Wertfindung für das Fahrzeug beeinflussen kann. Eine "Sammlungsdokumentation" sah die Runde insgesamt als notwendig an.
- Oldtimeranwalt Michael Eckert betonte die Notwendigkeit, bei der Bewertung von Oldtimern die bewährte Benotung des technischen Zustands beizubehalten, aber immer auch weitere wertbildende Faktoren wie z.B. Originalität, matching numbers, berühmte Vorbesitzer, Historie, etc zu berücksichtigen, diese im Gutachten zu benennen und bei der Ermittlung des Fahrzeugwertes angemessen zu berücksichtigen.
- "Museen sind kein Friedhof", so Richard Keller: Die Erwartungen von Museumsbesuchern seien gestiegen. Heute stünde die Originalität der Fahrzeuge für diese im Vordergrund, mehr als die hochglänzende "perfekte" Restaurierung. Gleichzeitig gehe es nicht nur um die Konservierung von Materialien, sondern auch um die Fahrbarkeit, die auch demonstriert werden könne bzw. sollte.
- "Sachverständige stehen kontinuierlich vor neuen Herausforderungen", so Fabian Ebrecht: Kriminelle entdecken immer neue Verfahren, Fälschungen anzufertigen, die Sachverständige immer wieder neu aufdecken müssen. "Die Zeiten des Handauflegens sind vorbei”, so Ebrecht. "Um den Grad der Originalität festzustellen und in die Wertbestimmung einfließen zu lassen muss man sich forensischer Methoden bedienen."
- Jürgen Book betonte, dass Nachhaltigkeitsaspekte auch beim Thema Lack an Bedeutung gewinnen und der Oldtimerszene insgesamt gut tun. Glasurit bietet moderne Lösungen, die auch diese Aspekte berücksichtigen.
- Allen Referenten ist wichtig, verstärktes Augenmerk auf die junge, nachfolgende Generation zu setzen. Hier wurde die Frage diskutiert, wie man diese für Oldtimer und Berufe im Umfeld von Oldtimern motivieren und an das Thema klassische Mobilität heranführen könne. Ein gutes Beispiel:
Oldtimer im Museum auf einer Strecke zu bewegen, wie es die Cité de l‘Automobile / Collection Schlumpf in Mulhouse bereits tut.
Workshop-Hinweise:
- Workshops zur Lackaufbereitung werden bei Globo Autokosmetik in der Motorworld in Stuttgart angeboten.
- spezielle Lehrgänge für Sachverständige rund um das Thema "Erkennen und Beurteilen von Lack am klassischen Fahrzeug" bieten Classic Data und GTÜ in Kooperation mit Glasurit an.
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Die Mannheimer Versicherung AG ist spezialisiert auf individuelle Versicherungslösungen für anspruchsvolle Privatkunden und mittelständische Firmenkunden. Für unsere Zielgruppen haben wir hochqualitative Markenprodukte entwickelt, zum Beispiel ARTIMA für Künstler und Kunstsammler, BELMOT für Oldtimerbesitzer und M-ERGIE für Elektrofahrzeuge.
Mit einigen unserer Marken gehören wir zu den führenden Versicherern in Deutschland. Mit SINFONIMA sind wir einer der führenden Musikinstrumentenversicherer. Mehr als die Hälfte aller Juweliere in Deutschland haben sich für VALORIMA entschieden. Mit PRIGOM ist die Mannheimer einer der maßgeblichen Versicherer von Golfplätzen.
Als mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Mannheim bieten wir unsere Produkte auf dem deutschen Markt, in anderen EU-Ländern und in der Schweiz an.
Die Mannheimer Versicherung AG erzielte im Geschäftsjahr 2016 Beitragseinnahmen von 341 Mio. Euro und betreute rund 779.800 Versicherungsverträge. Sie beschäftigte 2016 im Durchschnitt 617 Mitarbeiter. Im Außendienst arbeitet sie mit ca. 300 selbstständigen AgenturPartnern sowie 2.500 Maklern zusammen.
Sie ist Teil des Continentale Versicherungsverbundes auf Gegenseitigkeit, der mit 3,7 Mrd. Euro Beitragseinnahmen und rund 7.500 Menschen im Innen- und Außendienst zu den großen deutschen Versicherern zählt.